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TSV Heimsheim 1904 e.V.
Von Stadtwiki
Der Turn- und Spielverein Heimsheim 1904 e.V. (kurz TSV Heimsheim) ist ein 1904 gegründeter Sportverein in Heimsheim. Die Vereinsfarben sind blau-gelb.
Inhaltsverzeichnis |
Abteilungen
- Badminton
- Boule
- Frauenfitness
- Fitness und Funsport
- Fußball
- Fußball Jugend
- Kinderturnen
- Schach
- Sportabzeichen
- Sportgruppe Beachvolleyball
- Theater
- Tischtennis
- Wandern
Geschichte
49 Männer, unter ihnen einige Turner aus Pforzheim, haben den TSV Heimsheim im Juli 1904 im Gasthaus „Zu den drei Königen" gegründet. Die Gründer wählten Gottlob Widmann zum Vorstand, H. Simon zum Schriftführer, den Schlosser Gottlob Drodofsky zum Kassier und Fritz Rühle zu ihrem Turnwart. Als Beitrag zahlte man monatlich 30 Pfennige.
Zum Turnbetrieb kam 1909 das Fußballspielen dazu. Geringschätzig wurden diese Fußballer von den Turnern die „Herrgotts-Stalper" genannt, zumal jene ihren Sport zeitweilig in einem gesonderten Verein, dem FCH, betrieben. Während Kinderfeste, so bereits 1908, und selbst ein Gauturnfest im Jahre 1913 auf der „Wanne" abgehalten werden konnten, mussten die Fußballer „die Öde auf dem Berg bei Schörles Wäldle" benutzen. Das wurde vom Gemeinderat 1911 bestimmt.
Die erste Belastungsprobe für die Existenz des Vereins brachte der Erste Weltkrieg. 15 Mitglieder kehrten aus dem Krieg nicht zurück. Eine Stabilisierung des Vereines wurde nicht leicht. Unter der Leitung von Adolf Noack wurde schon bald nach dem Ersten Weltkrieg eine Satzung erarbeitet und am 15. Juli 1923 von den Mitgliedern beschlossen. Darin hieß es: „Der Zweck des Vereins ist die körperliche Ausbildung seiner Mitglieder durch regelmäßige turnerische Übungen und durch Spiele sowie die Pflege eines wackeren vaterländischen Sinnes."
Vom TSV kam schon 1921 die Anregung, mit dem Bau einer Turn- und Festhalle in Heimsheim dem Mangel an geeigneten Räumen für Festlichkeiten aller Art abzuhelfen. Die Stadt stellte den Platz zur Verfügung und lieferte zudem unentgeltlich das Bauholz. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Vorstandschaft und Mitgliedern gelang der Hallenbau mitten in der Inflation des Jahres 1923.
Hilfreich waren Dollar-Spenden von in die USA ausgewanderten Heimsheimern. Ihre 140 Dollar stellten aufgrund des Geldverfalls einen Wert von 6,1 Billionen Mark dar. Die Turnhalle kostete so nach dieser zeitgemäßen Berechnung 39 Billionen Mark. Im Laufe der Jahrzehnte wiederholt umgebaut und erweitert, erfüllte diese Halle 55 Jahre lang ihren Zweck, ehe sie, 1979 an die Stadt verkauft, Anfang der 1980er-Jahre abgebrochen wurde.
Abgesehen von dem immer wieder aufflammenden Streit im Fußball zwischen FCH und TSV entwickelte sich nach dem Hallenbau ein harmonisches Vereinsleben. Die recht aktive Turnerriege fand viel Anerkennung in der Stadt. Bereits 1924 hatte sich eine erste Mädchenriege gebildet, allerdings gerügt in der Öffentlichkeit, weil die Mädchen in kurzen Hosen turnten. 1928 schloss sich eine Damenriege an. Nazi-Diktatur und Zweiter Weltkrieg waren der zweite schwere Einschnitt. Entsprechend mühsam war der Neubeginn mit einer ersten Versammlung im Herbst 1945. Auf Anordnung der Militärregierung durfte man sich vorübergehend nur „Sportverein" nennen. Vom Eigentum des Vereins war nur die leere Halle geblieben. Somit beschränkte man sich ab Frühjahr 1946 auf Fußball. Turngeräte konnten erst nach der Währungsreform am 20. Juni 1948 angeschafft werden.
Vorwärts ging es für den Verein auch durch Investitionen der Stadt. Der Platz „Hinter Eck" wurde vom TSV ebenso genutzt wie die Schulturnhalle ab 1964. „Hinter Eck" steht auch seit 1981 die Stadthalle den Vereinen zur Verfügung. Seit 1991 gehören zu diesem Sportzentrum moderne Freiluftanlagen, insbesondere für alle Sparten der Leichtathletik. Der Verein selbst hat in diesen Jahren von 1977 bis 1991 nicht nur mit Unterstützung der Stadt „Auf der Wanne" zwei moderne Sportplätze und einen Bolzplatz geschaffen, sondern in den Jahren 1979/80 dort auch ein zeitgerechtes Vereinsheim erbaut. Der für diese Baumaßnahmen 1977 gegründete „Förderkreis Sportvorhaben Wanne Heimsheim e.V." konnte sich allerdings auch auf die Mithilfe eines Großteils der Bürgerschaft verlassen.
Adresse
- TSV Heimsheim 1904 e.V
- Auf der Wanne 1
- 71296 Heimsheim
Weblink
Offizielle Webpräsenz „TSV Heimsheim 1904 e.V.”
Quellen
- Pforzheimer Zeitung: Turner und "Herrgotts-Stalper". Turn- und Spielverein Heimsheim feiert 100-jähriges Jubiläum. Vereinsgeschichte lange von Rivalität zwischen Turnern und Fußballern geprägt. Ausgabe vom 9. Juli 2004.