Zur Anmeldung als Teilnehmer bitte E-Mail mit Nennung des gewünschten Benutzernamens an: pfenz@mail.de

Klaus Volkmann

Von Stadtwiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Klaus "Fiffi" Volkmann (* 15. Oktober 1940 in Königsberg) war von 1962 bis 1969 Stürmer beim 1. FC Pforzheim.

Leben

Als Klaus Volkmann 1952 nach Pforzheim kam, war das Schicksal des Zwölfjährigen eines von vielen in diesen Jahren. Der Vater im Krieg gefallen, die Mutter mit vier Kindern 1944 aus Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, im damaligen Ostpreußen geflohen. Über Fliegenberg an der Elbe (südlich von Hamburg) führte der Weg der Familie acht Jahre später nach Pforzheim.

Dass Klaus Volkmann schnell heimisch wurde, hatte er auch dem Fußball zu verdanken. Der schmächtige Junge mit den strohblonden Haaren kickte gerne. Und er kickte gut. Die anderen Jungs nahmen ihn zum Fußballspielen mit, runter an die Enz, zum Fischersteg. Klaus Vieres ist dabei. Und Manfred Erler, der nur wenige Meter von den Volksmanns entfernt an der Westlichen Karl-Friedrich-Straße wohnte. Klaus Volkmann und Manfred Erler blieben Freunde, auch als sie später gegeneinander Fußball spielten – Manfred Erler für die Offenbacher Kickers, Klaus Volkmann für den 1. FC Pforzheim, bei dem er schon wenige Tage nach seiner Ankunft in der Stadt Mitglied wurde und in der Jugend spielte.

Am Fischersteg hatte der junge Klaus auch schnell seinen Spitznamen weg: Fiffi. Nach Nationalspieler Felix "Fiffi" Gerritzen aus Oldenburg, deutscher Vizemeister 1951 mit Münster, strohblond wie der Zwölfjährige aus Pforzheim, ein pfeilschneller Außenbahnspieler, wendig, technisch versiert, stark im Abschluss.

Die Beschreibung seines Namenspatrons ist fast eine Blaupause für die spätere Karriere Klaus Volkmanns im Brötzinger Tal. "Fiffi" ist nur 1,68 Meter groß, wog 61 Kilogramm. Aber er machte aus seiner Größe und seiner Leichtbauweise das Beste. Er narrte die oft großen und oft auch schweren Abwehrspieler dank seiner Wendigkeit reihenweise.

Als ihn Trainer Gustav Mohn in der Saison 1962/63 erstmals in zweiten Liga einsetzte, schlug der Außenspieler gleich voll ein. Vier Tore steuerte Volkmann zum 8:2-Sieg in Bayreuth bei, als die Pforzheimer auf schneebedecktem Boden ihre Gastgeber austanzten. Viele Spiele und viele Tore für den FCP folgten.

Für Klaus Volkmann war es die Zeit, in der er sich mit einigen der besten deutschen Spieler auf dem Fußballplatz messen konnte. Im Dezember 1964 trafen die Pforzheimer im Brötzinger Tal auf Bayern München. Der heutige deutsche Rekordmeister war damals noch zweitklassig. Aber die Sterne der späteren Weltmeister Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier begannen zu strahlen. Die Bayern gewannen 4:1, Torschützen sind unter anderem Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Am Ende der Saison stiegen die Bayern in die Bundesliga auf, nachdem sie die ersten beiden Spielzeiten verpasst hatten. Am Pforzheimer Ehrentreffer beim letzten Aufeinandertreffen im Brötzinger Tal war Volkmann beteiligt. Er wurde im Strafraum gefoult, Dieter Rosanowski verwandelte den Elfmeter eiskalt.

Auch gegen andere Nationalspieler war "Fiffi" Volkmann mit dem FCP in den 60er-Jahren gefordert: Gegen Ulms Wolfgang Fahrian, deutscher Torhüter bei der WM 1962 in Chile. Oder gegen Siggi Held, den Offenbacher Wirbelwind. Auch der Zahnarzt Dr. Peter Kunter, der später in der Bundesliga lange das Tor der Frankfurter Eintracht hütete, wurde als Freiburger Schlussmann von Volkmann auf die Probe gestellt. Mit der Härte des späteren Bundesligatrainers Rolf Schafstall, beim SSV Reutlingen damals ein Abwehrrecke der alten Schule, machte Volkmann mehr als einmal unliebsame Bekanntschaft.

Es war eine Zeit, in der Pforzheims Fußball in der Blüte stand. "Fiffi" Volkmann spielte mit vielen, deren Namen bis heute im Brötzinger Tal nachhallen: Dieter Rosanowski, Horst Klink, Hardy Schäfer, Rolf Neureuther, Manfred Seißler, Toni Burkhard, Ossi Traub, Friedel Paulik, Herrmann Spohn, Willi Heinrich, Hansi Weiner, Franz Mlinaric, Hermann Sodermanns, Helmut Zatopek, Wilfried Tepe. Tepe kam von 1860 München, Sodermanns aus Duisburg, Zatopek aus Dortmund. Später wurden gar Spieler aus dem Ausland verpflichtet, wie die Spanier Fulgenio Santander und Adolfo Godoy, Trainer war der Ungar Arpad Medve. Gerade als man sich anschickte, in der Regionalliga mithilfe der Ausländer eine noch bessere Rolle zu spielen, kam 1967 der Absturz aus der Regionalliga – Abstieg in die 1. Amateurliga.

Manche Spieler gingen, Klaus Volkmann blieb. Zwei Jahre spielte er noch in der Amateurliga, dann ließ er – nun auch selbst schon fast 30 Jahre alt – seine Karriere in der Region ausklingen. Als AH-Spieler kehrte der Goldschmied später zum FCP zurück und war noch viele Jahre beim traditionellen Hallenturnier zu sehen. Mit 65 Jahren hatte er keine Lust mehr, sich von 35-Jährigen, "die zwar nicht jeden Ball, aber jeden Gegenspieler treffen", malträtieren zu lassen.

Klaus Volkmann spielt viel Tennis und genießt jeden Tag mit seiner Frau Iris, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist, sowie mit seinen beiden Töchtern und zwei Enkelkindern. Oft ist das Ehepaar Volkmann mit dem Fahrrad unterwegs. Klaus Volkmann prägte eine erfolgreiche Ära beim 1. FC Pforzheim mit und spielte dabei auch gegen spätere Weltstars.

Quellen

Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Themenportale
Unterstützt von
Werkzeuge